Rückblicke
Am Sonntag, den 15. September fand der Tagesausflug nach Hamburg zum Loki- Schmidt-Garten und zum Ohlsdorfer Parkfriedhof statt, der spontan durch eine staubedingte Stadtrundfahrt ergänzt wurde. Organisiert hatte die Busfahrt der Heimatverein der Börde Sittensen.
„Zwei schöne Parkanlagen standen auf dem Programm. Der Loki-Schmidt-Garten war unser erstes Ziel“, erzählt Organisator Jürgen Kiel vom Heimatverein der Börde Sittensen. Um 9:00 Uhr gestartet kam die Reisegesellschaft nach etwa einer Stunden in Hamburg Flottbek an. Dort wurde zunächst unter großem Zuspruch ein Frühstück mit belegten Brötchen und Kaffee am Bus gereicht. Anschließend erkundete die Gesellschaft den Loki-Schmidt-Garten, der mit seiner Vielzahl an Pflanzen auf dem Freigelände beeindruckte. „Der Hauptweg umrahmt ein Gewässer. Entgegen dem Uhrzeigersinn werden die Gebiete Nutzpflanzen, Giftpflanzen, Wüsten-, Rosen- und Gesteinsgarten berührt. Weiter nördlich folgen Bäume und andere Gewächse aus Süd- und Nordamerika. Der Weg verläuft im nördlichen Bogen durch japanische und chinesische Gärten. In südlicher Richtung folgen Wälder Europas. Er verzweigt gegen Ende zum Museum Loki Schmidt Haus und zum Eingang.“ erläutert Kiel.
Danach ging es mit dem Bus weiter zum weltgrößten Parkfriedhof in Ohlsdorfer. Hier erwartete die Teilnehmer eine professionelle Führung der Hamburg-Gängerin. Sie lieferte interessante Erklärungen zum Friedhof und hinterließ starke Eindrücke. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Café Fritz musste Busfahrer Daniel aufgrund der aktuellen Verkehrslage auf alternative Wegstrecken zugreifen. „Es wurde daraus eine Stadtführung der besonderen Art, die viel Beifall bekam“ berichtet Heimatverein Reiseleiter Jürgen Kiel. „Aus meiner Sicht ein rundum gelungener Tag!“ fasst er den Ausflug lächelnd zusammen.
Der Heimatverein der Börde Sittensen wird am 24. und 25. August an dem Sittenser Festwochenende zur 1000-Jahr-Feier mit Kaffee und traditionellen Butterkuchen am Heimathaus und einem Büchertisch bei der Schmiede vertreten sein.
Das Veranstaltungsteam des Heimatvereins rund um Regina Suhr serviert am Sonntag ab 14:30 Uhr Kaffee und selbstgebackenen Butterkuchen aus dem historischen Ofen beim Heimathaus. Hier bietet sich die Gelegenheit bei Kaffee und Kuchen ein wenig zu klönen – ob auf Platt oder hochdeutsch spielt keine Rolle – und den Nachmittag in geselliger Runde gestärkt zu genießen. Hans-Joachim Ilmers, die gute Seele des Heimathauses und Herr über den Backofen, wird schon in der Nacht zum Sonntag mit dem Einheizen und anschließendem Backen beginnen, damit am Nachmittag die vielen Bleche mit Butterkuchen fertig sind.
Außerdem ist die Fachabteilung Chronik und Schrifttum des Heimatvereins am Sonnabend von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr mit einem Büchertisch in der Nähe der Schmiede am Markt vertreten. Hier können Publikationen des Heimatvereins, aber auch viele andere regionalhistorische Veröffentlichungen und Antiquarisches erworben werden. Zudem wird es die Möglichkeit geben sich über historische Schriften wie Kurrent und Sütterlin zu informieren und sich auch einmal im Lesen und Schreiben der alten Schrift auszuprobieren.
Am Dienstag fand beim Heimathaus in Sittensen wieder das traditionelle „Backen im Heimathaus“ statt. 32 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren waren gekommen, um Abwechslung im Ferienalltag zu suchen. Organisiert vom Heimatverein konnten die Kinder hier Brot- und Kuchenteig selbst anrühren. Die Rührschüsseln hatten sie von zu Hause mitgebracht. Birgit Hauschild-Dreyer, Regina Suhr und neun weitere Helferinnen vom Heimatverein hatten die Backzutaten besorgt und alles sorgfältig vorbereitet. Fachkundig, geduldig und gut gelaunt unterstützten sie die Ferienkinder beim Zubereiten des Teiges, um diesen anschließend im historischen Steinofen von Hajo backen zu lassen.
Hajo, wie Hans-Joachim Illmers von allen genannt wird, ist der Herr über den historischen Steinbackofen beim Heimathaus. Er hatte ordentlich zu tun, die vielen Brote und Kuchen in den Ofen zu schieben und zu kontrollieren, wann sie fertig gebacken waren. Mit einem kleinen Stöckchen piekte er den Kuchen an und schaute, ob noch Teig daran klebt, oder ob dieser schon durchgebacken war. Schon viele Stunden vorher hatte er den Backofen angeheizt und auf die nötige möglichst gleichmäßige Backtemperatur gebracht. Bei diesen sommerlichen Temperaturen eine schweißtreibende Arbeit. Unterstützung und Gesellschaft leistete ihm Hans-Jürgen Nath.
Während die Brotlaibe abkühlten und der Kuchen noch backte, vertrieben sich die Kinder die Wartezeit, bis alles fertig war. Sie spielten Geschicklichkeitsspiele, rannten lachend und tobend über den Rasen, schlugen Rad und vergnügten sich auf dem Gelände. Zudem gab es für alle noch eine Runde Bingo im Heimathaus, dann waren Brot und Kuchen endlich fertig und die stolzen jungen Bäckerkinder konnten ihre Backwerke in Empfang nehmen.
Schon Ghandi soll gesagt haben: „Nimm Zuflucht zum Spinnen, dass dein Geist zur Ruhe kommt“. Dies gibt die fast meditative Stimmung wieder die am Sonntag in Sittensen herrschte. Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich rund 200 Spinnerinnen und Spinner aus ganz Norddeutschland auf dem Heimathausgelände. Der Heimatverein der Börde Sittensen e.V. hatte die Ehre, das 33. Niedersächsische Spinntreffen auszurichten.
Organisatorin Anita Klindworth hatte in den vergangenen Wochen und Monaten viel zu tun und freut sich nun, dass alles so gut geklappt hat und die Gäste trotz der hohen Temperaturen so zahlreich erschienen sind. Bevorzugt in schattigen Plätzen wurde unterschiedlichste, historische und moderne Spinnräder aus aller Welt vorgeführt. Überall wurde ruhig geplaudert, erzählt, gefragt, sich informiert und ausgetauscht. Eine fröhliche entspannte Stimmung zwischen den Spinnerinnen und neugieren Besuchern.
Besonders und eher selten zu sehen war ein indisches Spinnrad, ein Charkha. Charkhas sind bereits seit dem 9. Jahrhundert bekannt und eine frühe Weiterentwicklung der Handspindel, war zu erfahren. Mit ihnen könne man wesentlich schneller Spinnen als mit unseren in Norddeutschland üblichen Spinnrädern. Charkhas gäbe es in verschiedenen Größen, die kleinsten seien nur so groß wie ein Buch. Im 20. Jahrhundert seien sie zum Symbol von Ghandis Unabhängigkeitsbewegung in Indien gewesen. Er habe die Charkhas im ganzen Land verbreitet, um auch der armen Bevölkerung mit einfachen Mitteln die Möglichkeit zu bieten Baumwolle zu spinnen, Kleidung herzustellen und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. So hätten die Charkha auch ihren Weg auf die indische Flagge geschafft.
Zudem gab es verschiedene Spinntechniken sowie Materialien wie Flachs, Nessel und Wollarten in diversen Verarbeitungsstadien und den unterschiedlichsten leuchtenden Farben zu bewundern. Auch die Strick- und Häkelfreunde präsentierten ihre Handarbeiten und luden alle interessierten Gäste zum Mitmachen ein. Zum Abschluss kommentiert Erika Jaschinski im Heimathaus zum Thema passende Auszüge aus dem Film „Die Heide stirbt“.
Veranstalter, Teilnehmer und die Besucher zeigten sich begeistert von der rundum gelungenen Veranstaltung und der tollen Atmosphäre des Treffens.
„Wissen Sie eigentlich woher das Teufelsmoor seinen Namen hat? Im plattdeutschen heißt es Düvelsmoor und wird abgeleitet von doofes bzw. taubes Moor.“ Dies war nur eine der vielen Informationen am vergangenen Sonntag auf dem Tagesausflug mit Jürgen Kiel vom Heimatverein der Börde Sittensen e.V. „Das wird eine wirklich tolle Sache!“, so Jürgen Kiel. Bereits im Bus in Richtung Neu-Helgoland zur Torfkahnfahrt unterhielt er die etwa 50 Gäste mit Wissenswertem aus Region und Geschichte. So berichtete Kiel über die Entstehung des Weyerbergs durch den Riesen Hüklüt und den 18m hohen Niedersachsenstein. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Zur Einstimmung auf das Teufelsmoor gab es einen kleinen Moorschnaps, „Jan Torf“ genannt, oder alternativ Pralinen.
Bei der Hammehütte in Neu Helgoland warteten bereits drei Torfkähne der Adolphsdorfer Torfschiffer auf die Reisegesellschaft. Auf diesen Nachbauten konnten ehemals 50 Körbe, also 6m³ Torf befördert werden. Heute maximal 16 Fahrgäste. Ein besonderer Höhepunkt war, das zeitweise sogar alle drei Kähne die Segel setzten und sich mit der Kraft des Windes fortbewegten. Nach einem etwa eineinhalbstündigen Törn ging es bei Tietjens Hütte in Osterholz wieder an Land und nach kurzer Busfahrt bis zum Hafen Osterholz. Dieser war bis 1930 ein wichtiger Umschlagplatz. In dem knapp 300 Jahre alten Hafen wurden einstmals bis zu 1000 Schiffsbewegungen gezählt.
Nach der Ankunft im Restaurant Skipper-Treff erwartete die Teilnehmer dort ein „Grillessen satt“ mit Grillwurst, Nackensteak, Grillbauch und Putensteak. Dazu gab es Salate und Ofenkartoffeln. Für gute Unterhaltung sorgte der eigens engagierte Auftritt des Shantychor Segel-Club Hamme. Nach einer kleinen Infofahrt ging es wieder nach Hause.
Nach einem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Tag zu Wasser und zu Land war die Ausflugsgesellschaft nach sieben bis acht Stunden am späten Nachmittag zurück in Sittensen. Auch mit Lob für den neuen Ausflugsleiter des Heimatvereins wurde nicht gespart. „Ich freue mich, wenn ich den Gästen einen schönen Tag bereiten konnte“, so Jürgen Kiel.
Das Festzelt in Hamersen war am vergangenen Freitag mit über 120 Gästen gut gefüllt. Zum Auftakt der dortigen 1000-Jahr-Feier waren neben dem Bürgermeister Gerd Kaiser und dem Kreisarchäologen Dr. Stefan Hesse auch der Heimatverein Sittensen geladen.
Kurzweilig und unterhaltsam präsentierten Stefan Tiemann und Esther Meyer-Biemold vom Heimatverein Sittensen interessante Fakten zur über 1000jährigen Geschichte Hamersens. Sie erklärten, dass nicht etwa jemand vor 1000 Jahren eine Fahne in den Boden gesteckt habe und gesagt hätte: „Hier gründe ich einen Ort und er soll Hamersen heißen“, sondern dass die erste schriftliche Erwähnung des Ortsnamen in einer Urkunde gefeiert werde.
Ferner zeigten sie, wie man eine historische Urkunde ohne Datum zeitlich einordnen kann und welche Rolle dabei Bischof Wigger und Bischof Erich von Havelberg spielen. Des Weiteren gingen sie auf die Bedeutung des Namens Hamersen ein, erläuterten die Zusammenarbeit mit dem Institut für Ortsnamenforschung in Göttingen und berichteten, dass die erste Schreibweise in Form von „homerusun“ so viel bedeute, wie „Bei den Häusern des Hôhmar“, wobei dies offensichtlich nichts mit dem Zeichentrickhelden Homer Simpson aus der bekannten TV-Serie zu tun habe.
Besonders spannend für die zahlreichen Gäste im Festzelt war der Bericht über einen Urnenfund bei Hanschhorst im 19. Jahrhundert, in der man eine 21 mm große ägyptische Figur gefunden hatte. Diese sei in den Überlieferungen anfänglich als Anubis-Figur erkannt worden. Genauere Betrachtungen hätten jedoch deutlich gemacht, dass es sich eindeutig um die Göttin Tawaret handele. Sie habe die Form eines schwangeren Nilpferdes mit Krokodilschwanz und sei die Schutzgöttin der Schwangeren. Wie diese Figur nach Hanschhorst gelangt sein könnte, sei rätselhaft, erklärten Tiemann und Meyer-Biemold. Ausführlichere Informationen und Theorien hierzu konnte Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse in seinem anschließend Vortrag liefern.
Stefan Tiemann lies es sich nicht nehmen und nutzte die Gelegenheit etwas Werbung für den Verein zu machen, was offensichtlich auch fruchtete, sodass bereits bei der Präsentkorbübergabe als Dankeschön des Festausschusses, Bürgermeister Gerd Kaiser seinen Beitritt zum Heimatverein verkündete. Doch er blieb nicht der einzige. Weitere Beitrittswünsche erreichten Esther Meyer-Biemold und Stefan Tiemann an diesem Abend.
Am vergangenen Donnerstag hatten der Heimatverein der Börde Sittensen e.V. und das Handwerkermuseum zu einem Vortrag von Dr. Wolfgang Dörfler ins Heimathaus Sittensen geladen. Das Thema lautete: „Betten Butzen und andere Schlafgelegenheiten – Viele Menschen wenig Betten“.
Dem Thema entsprechend in historische Nachtgewänder gekleidet empfingen Erika Jaschinski, Anne Dodenhof und Jörg Schmidtchen vom Heimatverein die Vortragsgäste mit einem herzlichen Willkommen und einem fröhlichen Gähnen. Über vierzig Gäste fanden an diesem lauen und sommerlichen Abend den Weg ins Heimathaus nach Sittensen. Dr. Wolfgang Dörfler präsentierte sodann anschaulich anhand vieler Fotos und Bilder historischer Schlafstätten die Ergebnisse seiner Forschung.
Ein Blick in die alten Bauernhäuser des Elbe-Weser-Dreiecks zeigt, heute noch nachweisbare Schlafplätze sind in diesen Häusern rar. Aber wie? Und worin? Allein? Zu zweit oder gar zu dritt schliefen die Menschen? Diesen Fragen ging der Hesedorfer Autor in seinem Vortrag unter anderem auf die Spur und stellte unter Anderem fest, dass im Durchschnitt etwa acht Personen (ohne Häuslinge) auf einem Hof lebten, aber meist nur ein oder zwei Butzen vorhanden waren. Somit sei anzunehmen, dass immer mehrere Personen sich einen Schlafplatz teilten. Die Plätze, die am dichtesten an den Feuerstellen oder Öfen lagen, standen den in der Familienhierarchie am höchsten stehenden Personen zu, erläuterte Dörfler. Die Mägde und Knechte schliefen mitunter in Verschlägen oder einfach auf dem Stroh oberhalb der Viehställe.
Die hygienischen Bedingungen wurden jedoch ab etwa 1900 von Ärzten immer häufiger bemängelt. Das Bettenstroh, welches als Matratze diente, war oft durch Ausscheidungen kranker Personen verschmutzt und wurde zuweilen auch nach Geburten nicht sogleich gewechselt. Hinzu kam, dass mehrere Familienmitglieder darin ihre Nächte verbrachten. Zudem wurden direkt unter dem Butzenboden üblicher Weise die Kartoffeln gelagert, deren Ausdünstungen zusammen mit dem zum Teil durch Ausscheidungen beschmutzten Bettenstroh recht geruchsintensiv gewesen sein müssen, so Dörfler. Bei den Schlafplätzen des Gesindes über den Viehställen im Stallteil des Hauses verhielt es sich nicht anders, nur das diese mit den Dünsten des Viehs und seiner Hinterlassenschaften leben mussten.
Ferner wies Dörfler darauf hin, dass die Butzen und auch die Betten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein nur etwa 1,60 m bis 1,70 m lang waren. Die Menschen schliefen sehr aufrecht, fast sitzend darin. Sehr interessant auch seine Ausführungen zu den unterschiedlichsten Butzenarten. Es gab sie mit Schiebetüren oder mit Vorhängen, einzeln oder paarweise in der Herdwand, als Durchgangsbutzen, bei denen man auf der Flettseite und in der dahinterliegenden Kammer ein oder aussteigen konnte, aber auch freistehende oder unter Treppen verbaute Butzen. Diese Schlafplätze unter den Stiegen nach oben seien, so Dörfler den rangniedrigsten Bewohnern vorbehalten gewesen, ähnlich wie wir es aus der Fantasyliteratur von Harry Potter und seiner Kammer unter der Treppe kennen.
Alles in allem ein sehr interessanter und mit erstaunlichen Bildern untermalter Vortrag, dem die Zuhörer bei einem Glas Wein oder anderem Kaltgetränkt aufmerksam und neugierig lauschten.
Als Dank überreichte Kerstin Thölke als Leiterin des Handwerkermuseums ein kleines Präsent an Herrn Dörfler und wies die Zuhörer auf die noch bis zum 11. August laufende Ausstellung „Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit“ im Handwerkermuseum in Sittensen hin.
Mai-Radtour des Heimatvereins Sittensen
Mike Ziesing plante Fahrradausflug nach Handeloh
Kürzlich fand die diesjährige Ganztages-Fahrradtour des Heimtvereins der Börde Sittensen e.V. statt. Ziel war in diesem Jahr Handeloh in der Lüneburger Heide.
Bei schönem Wetter trafen sich die Mittwochs-Radler des Heimatvereins zur traditionellen Mai-Ganztages-Radtour. Vereinsmitglied Mike Ziesing hatte dieses Jahr die Strecke ausgearbeitet. Durch Feld und Wald möglichst fernab von vielbefahrenen Autostraßen radelte die Gruppe bis nach Handeloh in der Lüneburger Heide. „Man lernt Orte kennen, von denen man vorher kaum etwas gehört hatte“ berichtet Vereinsvorsitzender Heinz-Hermann Evers begeistert. Nach 32 km am Ziel angekommen stärkte sich die Gruppe bei tollem Essen in einem Gasthaus, ehe es zurück Richtung Heimat ging. Bei der Moorbahn in Burgsittensen kehrten die Radler zu einer abschließenden Stärkung bei Kaffee und Kuchen im Moorbahn-Cafe ein.
Abgesehen von der Mai-Ganztages-Radtour treffen sich die Mittwochsradler des Heimatvereins jeden Mittwoch um 14 Uhr beim Haus der Vereine und der Geschichte in der Scheeßeler Straße 1, um gemeinsam mit dem Rad die Gegend zu beradeln und zu erkunden. Wer Interesse hat sich der Gruppe einmal anzuschließen, kann sich gern bei Heinz-Hermann Evers melden, Tel: 04282-2128. Auch Nichtvereinsmitglieder sind herzlich Willkommen.
Am Himmelfahrtstag, fand wieder der traditionelle plattdeutsche Gottesdienst im Heimathaus statt. Beginn war um 14 Uhr beim Heimathaus in Sittensen. Die Predigt hielt in diesem Jahr Pastor Jürgen Riepshoff.
Das Veranstaltungsteam des Heimatvereins rund um Regina Suhr servierte Kaffee und selbstgebackenen Butterkuchen aus dem historischen Ofen beim Heimathaus. So bot sich die Gelegenheit noch ein wenig zu klönen - ob auf Platt oder hochdeutsch spielte keine Rolle – und man lies den Nachmittag in geselliger Runde ausklingen.
Eine geschichtliche Entdeckungsreise per Rad durch die Jubiläumsdörfer
Bei strahlendem Sonnenschein konnten Gästeführerin Erika Jaschinski und Bürgermeister Diedrich Höyns rund 60 Teilnehmer zur traditionellen Fahrradtour am 1. Mai an der Wassermühle in Sittensen begrüßen. Unter dem Motto „Was sind schon 1000 Jahre!?“ stand auch diese Veranstaltung ganz im Zeichen der Jubiläumsfeierlichkeiten zur erstmaligen urkundlichen Erwähnung von sechs Gemeinden vor 1000 Jahren.
Aus der gesamten Börde kamen sie schon früh um 9 Uhr zum Treffpunkt angeradelt. Über den Königshof in Sittensen und den dort bestehenden Wallanlagen, die wohl nicht aus der Zeit von Karl dem Großen datieren, sondern aus der Zeit um 1000 n. Chr. stammt, ging es weiter an der Oste entlang zum ehemaligen Ausgrabungsbereich in Groß Meckelsen. Die Funde dort zeugten, ähnlich wie in Hamersen, von einer deutlich älteren Besiedlung. Weiter ging es nach Klein Meckelsen zu einer riesigen als Naturdenkmal ausgewiesenen Rotbuche, die vermutlich schon den 30-jährigen Krieg erlebt hat. Hier erzählen Baumritzungen Geschichten aus der Vergangenheit. Von dort setzte sich die Drahteselkolonne in Richtung Vierden in Bewegung. Hier wurde dann das „Schloss“ der Schulten bzw. deren Residenz und späterer Witwensitz gesucht, dessen Standort nur noch durch ein Hinweisschild des Heimatvereins ersichtlich ist. Eine weitere Station waren die Tongruben bei Wienerberger in Tiste, wo der geschichtliche Bogen bis zur Eiszeit und zur urzeitlichen Nordsee geschlagen wurde. Schließlich wurden hier schon Haifischzähne und Walskelette gefunden.
Fachkundig und kurzweilig informierte Erika Jaschinski an allen Anlaufpunkten über Daten, Fakten und Geschichten aus der Vergangenheit. Sie weckte bei vielen Teilnehmer die Lust auf mehr geschichtlichen Informationen über unsere Heimat.
Die Tour fand ihren traditionellen Abschluss wieder am Heimataus. Hier wurden die Radfahrer durch das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Sittensen herzlich in Empfang genommen. Bier und Bratwurst luden zum gemütlichen Verweilen bei zünftiger Musik ein und bei bestem Biergartenwetter wurden bei dem ein oder anderen Kaltgetränk die spannende und informative Radtour durch die Geschichte der Börde noch einmal durchgesprochen.
Volles Haus hieß es vergangenen Freitag in Sittensen beim Konzert der Band Appeltowns aus Appel bei Hollenstedt. Fast 200 Karten gingen allein im Vorverkauf über den Tresen. Weitere folgten an der Abendkasse. „Wir freuen uns riesige über diese gute Resonanz. Das ist doch toll“ schwärmt Organisator und Vorsitzender des Heimatvereins Heinz-Hermann Evers.
Wenn die Band ihr Programm auch auf platt präsentiert, nennt sie sich „Appeldwatsch“. Und das kommt in Sittensen gut an. Schon fast eine Stunde vor Konzertbeginn füllten aufgeregte Stimmen den Konzertsaal in der Pausenhalle. Ein Schülerteam der Ostetalschule kümmerte sich in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein um das leibliche Wohl der Gäste. Mit Konzertbeginn war es für viele nicht mehr möglich die Füße still zu halten: Sitzend wippten die Füße, klatschten die Hände und der ein oder andere sang mehr oder weniger leise mit, während „Appeldwatsch“ die Bühne rockte.
Die sechs Vollblutmusiker spielten ein eigenwilliges Mischprogramm aus plattdeutschen Gassenhauern, wie "An de Eck steiht ´n Jung mit´n Tüdelband" und eigenen Texten zu bekannten Rocksongs der Musikgeschichte. Aus Bill Haley´s "See you later aligator" wurde bei "Appeldwatsch" schon mal "Geiht mi goot, denn ick bünn Rentner" und aus dem Skiffle-Kracher "Mama don´t allow" wurde bei ihnen der Song "Uns Opa", bei dem sie sich als hervorragende Instrumental-Solisten und als Tanzband beweisen. Aufgelockert wurde das plattdeutsche Programm durch die bekannten irischen Kracher der "Dubliners" und die Instrumental-Soli ihres Ausnahme-Geigers Helmut Stuarnig, der, vorne im Publikum spielend, wahre Begeisterungsstürme auslöst.
Als die Band nach über zwei Stunden die Bühne verlassen wollten, hatte das Sittenser Publikum noch nicht genug. Es hallten so lange „Zugabe“ Rufe durch den Saal, bis die Musiker noch einmal auftraten und zum Abschied mit weiteren zwei Songs die Bühne rockten.
Seit Jahren spielt die erfolgreichste und älteste Skiffle-Rock-Boy-Band des Nordens, die "Appeltown Washboard Worms", vor ausverkauften Häusern. Die Musikgruppe bestehend aus Helmut Stuarnig (Country-Fiddle), Klaus Lüers (Piano, Akkordeon, Kontrabass), Matthias Meissner (Waschbrett, Drums, Piano), Finn Olaf Walter (E-Gitarren, Drums, Löffel), Carsten Meins (Banjo, Mandoline, Kontrabass, Train Whistle, Ding Dong), Wolfgang Hilke (A-Gitarre), sind seit über 40 Jahren auf der Tour, kennen alle Klubs zwischen Cuxhaven und Flensburg und spielen auf den größten Jazzfestivals der Republik.
Dem Heimatverein der Börde Sittensen ist stolz darauf, dass es ihm noch einmal gelungen ist, Appeldwatsch in den Bördeort zu bekommen, nachdem der letzte Auftritt von Appeldwatsch in Sittensen für ein überbuchtes Heimathaus und eine fast chaotische Verkehrs- und Parkplatzsituation in Sittensen gesorgt hatte, buchte man dieses Mal in weiser Voraussicht die Pausenhalle der Ostetalschule.
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Die Vernissage war ein voller Erfolg. Begeistert äußern sich die geladenen Gäste zur Ausstellungseröffnung von Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit: „Das ist so spannend zusammengestellt“, „Ich komme auf jeden Fall noch einmal wieder und schau mir alles in Ruhe an!“. Besonders an die Medienstation mit den gefilmten Interviews von Zeitzeugen war am Donnerstagabend kaum ein rankommen.
Zahlreiche Ausstellungsobjekte ergänzen die Zeitreise durch die Geschichte. Vom archäologischen Fund, über die eiserne Kirchturmspitze, einer Butterzentrifuge, einem alten Fahrrad mit Milchkannen unzähligen Fotos und Texten und einer historischen Schulbank gibt es vieles mehr zu entdecken.
Viel Lob erntete Museumsleiterin Kerstin Thölke und das Team des Heimatvereins für ihre professionelle Arbeit. Verschiedene thematische Schwerpunkte beleuchten die Entwicklung Sittensens – Alltag und Leben, Vereine und Feste, Verkehr und Mobilität, Handel und Gewerbe, Kirche, Behörden und Schule.
Geöffnet noch bis zum 11. August 2024, Samstag 15-17 Uhr und Sonntag 14-18 Uhr.
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Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Heimatvereins der Börde Sittensen e. V. war das Heimathaus in Sittensen fast bis auf den letzten Platz besetzt. Auf der Tagesordnung standen neben den Berichten aus den Fachabteilungen, Ehrungen und Wahlen auch eine kleine Fotoschau mit historischen Luftbildern sowie eine Bilderreise durch das vergangene Vereinsjahr.
Nach der Begrüßung berichtete Vorsitzender Heinz-Hermann Evers aus der Vorstandsarbeit und über die gelungenen Veranstaltungen des vergangenen Jahres, besonders beim Vortrag über die Oste von Wilhelm Meyer und der Filmvorführung von Erika Jaschinski sei das Heimathaus platztechnisch fast an seine Grenzen gekommen. Außerdem gedachte er der verstobenen Vereinsmitglieder.
Interessantes aus den Fachabteilungen
Aus der Fachabteilung Chronik und Schrifttum berichtetet Leiterin Esther Meyer-Biemold unter anderem von der Luftbildfotoschau mit Bildern aus dem Kreisarchiv. Über die Sommermonate hinweg hätten diese Treffen den Versammlungsraum mit interessierten Vereinsmitgliedern im Haus der Vereine gefüllt. Zudem zählte sie die zahlreichen Arbeitsgemeinschaften rund um Archivierung, Festschrift, 1000-Jahr-Feiern und deren Tätigkeiten vor.
Anne Dodenhof informierte als Leiterin aus der Abteilung Weben über die aktuellen, gut besuchten Webkurse und über ehemalige Webschülerinnen, die sich künftig gern mehr engagieren möchten. Ihr folgte Anita Klindworth, Leiterin der Abteilung Spinnen, mit Berichten von Aktivitäten der Spinngilde und Neuerungen rund um das Stricken, welches künftig mehr in den Vordergrund gestellt werden soll.
Kassenwart Hermann Dodenhof erläuterte die positive Kassenlage des Heimatvereins, machte jedoch darauf aufmerksam, dass der Verein auch Rücklagen für die Instandhaltung des vereinseigenen Hauses der Vereine und der Geschichte bilden müsse.
Wahlen verjüngen den Vorstand
Bei den folgenden Wahlen wurde, da Hermann Dodenhof auf eigen Wunsch nicht wieder neu antreten wollte, Jörg Schmidtchen einstimmig zum neuen Kassenwart gewählt. Stefan Tiemann, der in der Vergangenheit sowohl den zweiten Vorsitz als auch den Posten des Presse- und Werbewartes inne hatte, stellte letzteres zur Verfügung. Als neue Presse- und Werbewartin wurde Esther Meyer-Biemold, ebenfalls einstimmig, von der Mitgliederversammlung gewählt. Neu in den Beirat gewählt wurden Erika Jaschinski und Jürgen Kiel.
Zahlreiche Urkunden verteilt
Anschließen wurden, die zum Teil sichtlich gerührten, langjährigen und anwesenden Mitglieder des Heimatvereines durch die Vorsitzenden Heinz-Hermann Evers und Stefan Tiemann mit einer Urkunde und eine Rose geehrt.
Über 50 Jahre im Heimatverein sind: Marion Klinkmann, Claus Heins, Dr. Dietrich Wesche, Friedhelm Kaiser und Dietmar Starniske. Auf über 40-jährige Mitgliedschaft können zurückblicken: Rudolf Haase, Peter Schmidt, Guido Aschmann, Günter Wohlberg, Irene Krischtschun, Wilhelm Burgdorf, Manfred Bellmann, Peter Senkpiel, Hans-Wilhelm Rathjen, Jutta Fettköter, Anne Rosemeyer, Heinz-Hermann Evers, Erwin Bachmann, Johann Meyer (Klein Sittensen), Elfreide Vieths, Johann Meyer (Tiste), Hans-Wilhelm Mahnken, Ursula Lüdemann, Martha Suhr und Barbara Miesner. Genau 40 Jahre dabei sind Johann Burfeind und Egon Cöllen.
Es folgt ein kurzes Grußwort des Heimatvereinsmitglieds und Sittenser Bürgermeisters Diedrich Höyns indem er sich beim Verein für deren Arbeit im Allgemeinen wie zum Beispiel bei der Organisation des Weihnachtsmarktes und der Weihnachtsverlosung sowie der 1000-Jahr-Feiern im Besonderen bedankte.
Historische Luftbildschau findet großes Interesse
Den Abschluss des kurzweiligen Abends bildete die kleine Fotoschau historischer Luftbilder Sittensen. Viele der Anwesenden konnten sich noch gut an die Gebäude und Straßen früherer Zeiten erinnern. Gefolgt von einem fotografischen Rückblick durch die vergangenen zwölf Monate der Vereinsarbeit zusammengestellt von Stefan Tiemann.
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Traditionelles Osterfrühstück im Heimathaus gut besucht
Das Veranstaltungsteam des Heimatvereins hatte zum Ostermontag wieder liebevoll frühlingshaft gedeckte Tische im Heimathaus vorbereiten. Die ehrenamtlichen Eierkocher haben im großen Waschbottich in bewährter Weise dutzende Eier für den reichlichen Verzehr vorbereiten.
Im trotz des wenig feierlichen Wetters gut besuchten Heimathaus ließen sich die Besucher mit Brot und Brötchen, herzhaften und süßen Belegen und natürlich frisch gekochten Eiern ausgiebig verwöhnen. Für Kaffee, Tee und Kaltgetränke war natürlich auch reichlich gesorgt, so dass es in angenehm rustikaler Atmosphäre wieder viele nette Begegnungen und Gespräche zum traditionellen Osterfrühstück gab.
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„Die Heide stirbt“ im vollbesetzten Heimathaus
Am vergangenen Freitag zeigte der Heimatverein der Börde Sittensen vor begeistertem Publikum den Film „Die Heide stirbt“ von 1931. Durch den Abend führte Erika Jaschinski mit interessanten und amüsanten Geschichten aus der Region.
Das Heimathaus war schon 20 Minuten vor Beginn der Vorstellung bis auf den letzten Platz mit erwartungsvollen Zuschauern gefüllt. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Unterhaltsam und informativ führte Erika Jaschinski durch den Abend. Sie erläuterte die spannende Entstehungsgeschichte des Films, der hier in unserer Region von hiesigen Heimatforschern mit der Bundesfilm AG Berlin gedreht wurde, sowie die Tatsache, dass die ursprünglich fünf Filmteile zusammengeschnitten wurden. In den Kriegswirren wurden die Filmrollen in Kisten versteckt im Schulkeller gelagert. Ein Teil ging jedoch im Laufe der letzten 90 Jahre dennoch verloren. Diese verschollenen Teilen sollen nach Amerika gelangt sein und werden immer noch gesucht.
In dem Film wird Bezug auf den tiefgreifenden landschaftlichen, kulturellen, gesellschaftlichen und technischen Wandel genommen, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert die Landschaft erfasste. Uralte charakteristische Heide- und Moorlandschaften wurden verdrängt von Ackerbau und Aufforstung. Sitten und Gebräuche, kurz, die alte bäuerliche Kultur wurde Schritt für Schritt vom neuen Lebensstil ersetzt. Die sich um den Film rankenden Geschichten und der direkte Bezug zu Ortschaften, Familien und Menschen des Altkreises Zeven machen ihn heute zu einem lebendigen regionalen Kulturerbe
Während des Films erläuterte Erika Jaschinski fachkundig die gezeigten alten bäuerlichen Arbeiten und Werkzeuge und beeindruckte mit vielen Namen der gezeigten Personen. Sie konnte gezeigte Orte, Höfe und Heideflächen lokalisieren und mit der einen oder anderen Anekdote kommentieren, wodurch ihre „Live-Vertonung“ das Filmvergnügen erst vervollständigte. Ein rundum gelungener Abend, sodass auf eine Wiederholung gehofft wer
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Historische Ansichten aus Sittensen
Neuer Kalender für das Jubiläumsjahr 2024 wirft einen Blick auf das historische Sittensen
Unter dem Titel „Historische Ansichten aus Sittensen. Ein Bildkalender für das Jahr 2024“ veröffentlichen der Heimatverein der Börde Sittensen und das Handwerkermuseum in bewährter Zusammenarbeit wieder einen historischen Kalender. Der Wandkalender zeigt 13 ausgewählte Fotografien aus Sittensen und wirft im Jubiläumsjahr 2024 einen Blick auf vergangene Zeiten.
Die historischen Aufnahmen vermitteln anschaulich einen Eindruck vom historischen Sittensen - von der Luftaufnahme des Marktplatzes aus den 1950er Jahren über den ersten Sittenser Kegelclub hin zur historischen Aufnahme der Sittenser Kirche nach dem Gottesdienst 1912.
Das Titelbild zeigt die Urkunde des Verdener Bischofs Wigger. In dieser wurde Sittensen gemeinsam mit den Bördeorten Klein und Groß Meckelsen, Hamersen, Tiste und Vierden vor tausend Jahren erstmals urkundlich erwähnt.
Die Fotografien stammen aus den Sammlungen des Heimatvereins der Börde Sittensen e.V. und des Fotoarchivs der Gemeinde Sittensen. Der historische Kalender erscheint anlässlich der Sonderausstellung „Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit“, die ab April 2024 im Handwerkermuseum Sittensen zu sehen sein wird.
Der Kalender ist für 20 Euro erhältlich beim Heimatverein der Börde Sittensen e.V. (über Erwin Bachmann unter der Telefonnummer 04282 673), bei Getränke Meyer und Papier Ehlen in der Bahnhofstraße, bei Haushaltswaren Kramer sowie bei der Touristikinformation in der Wassermühle. Der Verkauf findet auch im Rahmen des Sittenser Weihnachtsmarktes am ersten Adventswochenende statt.
Ansprechpartnerin:
Kerstin Thölke
Handwerkermuseum Sittensen
04282 9300 1653
handwerkermuseum@sg.sittensen.de
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Die Oste von oben
Wilhelm Meyer zeigt und kommentiert Film aus der Vogelperspektive
97.000 Hektar. So groß ist die Fläche, die von ihrer Quelle in Schillingsbostel nahe Tostedt bis Bremervörde durch die Oste entwässert wird. Dies ist nur eine von vielen interessanten Informationen, die Wilhelm Meyer, Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes Obere Oste, auf der jüngsten Veranstaltung des Heimatvereins der Börde Sittensen zu unserem Heimatfluss geben konnte.
Die rund 90 Anwesenden im gut gefüllten Heimathaus verfolgten interessiert die launigen Ausführungen Meyers zu einem Film, der den Verlauf der Oste von der Quelle bis Bremervörde auf 75 Flusskilometern zeigt. Der Film entstand 2015 zum 50-jährigen Jubiläum des Unterhaltungsverbandes und wurde aus einem Kleinhubschrauber mit einer Handkamera aufgenommen. Damit entstanden aus relativ geringer Höhe Perspektiven, aus der die Oste bislang nicht zu sehen war.
Bemerkenswert ist hierbei der große Anteil an Waldflächen im Umfeld der Oste, die selbst sehr häufig direkt durch Bäume gesäumt wird. Auch das sich verändernde Erscheinungsbild der Oste, die sich in ihrem Verlauf zu einem ruhig fließenden immer weiter durch die Landschaft schlängelnden Gewässer entwickelt, ist beeindruckend.
Im Anschluss an den Film stand Wilhelm Meyer für Fragen rund um die Oste Rede und Antwort. So ging er unter anderem auch auf die Problematiken und die Erfordernis zur Anpassung der Gewässerunterhaltung ein.
Mit einem kräftigen Applaus des Publikums und dem herzlichen Dank vom Vorsitzenden des Heimatvereins Heinz-Hermann Evers bedacht, schloss dieser einen informativen Abend.
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Der „Kneebusch“ kommt aus Sittensen
Pomologe Eckart Brandt hält Vortrag im Heimathaus
Am vergangenen Montag referierte Eckart Brandt auf Einladung des Heimatvereins der Börde Sittensen e. V. im Sittenser Heimathaus. Thema des, aus Funk und Fernsehen bekannten, gebürtigen Wohnsters waren „Alte Apfelsorten“.
Launig und unterhaltsam berichtete Brandt im Wechsel auf Platt und Hochdeutsch von seinem Werdegang zum Pomologen und seinem Einsatz für alte Obstsorten, die auch biologisch angebaut werden können. Im Mittelpunkt des Abends standen, neben den regional unterschiedlichen plattdeutschen Dialekten und Dialektgrenzen, die Äpfel. Vor allem besondere alte Sorten, wie zum Beispiel der „Kneebusch“ der seinen Ursprung im 19. Jahrhundert auf dem Hof von Johann Kneebusch in Sittensen gehabt haben soll, oder der aus Zeven kommende „Celler Dickstiel“ fanden Erwähnung.
Weltweit gab es schätzungsweise 8000 bis 10.000 unterschiedliche Apfelsorten berichtet Brandt. In seinem Vortrag erzählt er über diesen „Apfelschatz“, der einen großen Gen-Pool mit vielen interessanten und wertvollen Eigenschaften bildet. Vor allem sind die alten Sorten robuster, müssen nicht gespritzt werden und sind zudem meist Allergiker geeignet. Begeisternd berichtet Brandt von in Asien gelegenen 5 Millionen Jahren alten Apfelbaumurwäldern, die einen gigantischen Genpool beherbergen.
Die Vielfalt der unterschiedlichen Aromen und Geschmacksnuancen machen den Verzehr der alten Sorten spannend und sorgt für die eine oder andere Überraschung beim Obstgenuss. Davon konnten sich die Besucher selbst überzeugen und während des Vortrages einige Sorten probieren.
Alles in allem ein gelungener Abend mit viel Informationen, geschmacklichen Überraschungen und der Gelegenheit seine ganz persönlichen Apfelfragen zu stellen. Wäre der Abend nicht irgendwann schon zu weit fortgeschritten gewesen, Eckart Brandt hätte sicher noch etliche Stunden weiter launige Anekdoten über Äpfel, ihren Anbau, ihre historische Vergangenheit und ihre mögliche Zukunft erzählen können.
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Mitgliederversammlung im Heimathaus
Hartmut Vollmer zu Ehrenmitglied ernannt
Der Heimatverein der Börde Sittensen e.V. kam jüngst zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung zusammen. Nachdem der Vorsitzende Heinz-Hermann Evers im Heimathaus die anwesenden Mitglieder begrüßt hatte, stieg er auch gleich in die Tagesordnung ein. Die Tätigkeitsberichte der Fachabteilungen waren nach der pandemiebedingten Pause in diesem Jahr schon wieder deutlich umfangreicher.
So konnte der Vorsitzende von erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen wie der Ausfahrt in die Lüneburger Heide, der Musikveranstaltung mit „Appeldwatsch“ und dem Vortrag von Dr. Heiko William zu Flucht und Vertreibung erzählen. Für die Fachabteilung Chronik und Schrifttum hatte es in diesem Jahr Esther Meyer-Biemold übernommen, den Bericht über die umfangreichen Aktivitäten vorzutragen. Anita Klindworth berichtete aus der aktiven Abteilung Spinnen und Weben, die ihre Tätigkeiten im letzten Jahr auch wieder erfolgreich aufgenommen hatten.
Kassenwart Hermann Dodenhof erläuterte die alles in allem positive Kassenlage des Heimatvereins. Er wies auch darauf hin, dass die Veranstaltungen in 2022 noch nicht wieder den Zulauf wie in der Vor-Corona-Zeit hatten. Ebenso machte er auf die erheblich gestiegenen Kosten bei der Vorbereitung der Veranstaltungen aufmerksam.
Die von Harald Fabian und Christa Fricke durchgeführte Kassenprüfung erbrachte keinerlei Beanstandungen, so dass dem Kassenverwalter und dem Vorstand von der Versammlung einstimmig die Entlastung erteilt wurde.
Danach erfolgten die Wahlen. Diese waren erforderlich geworden, nachdem der langjährige stellvertretende Vorsitzende Hartmut Vollmer erklärt hatte, dass er aus gesundheitlichen Gründen das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und auch den Vorsitz in der Fachabteilung Chronik und Schrifttum nicht mehr angemessen wahrnehmen kann. Auf Vorschlag des Vorstandes wurde Stefan Tiemann von der Versammlung einstimmig zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ebenso erfolgte die einstimmige Wahl von Esther Meyer-Biemold zur neuen Leitung der Fachabteilung Chronik und Schrifttum. Jörg Schmidtchen wurde als neues Mitglied im Beirat des Vorstandes bestätigt. Mit der Wahl von Helga Cordes als neue Kassenprüferin neben Christa Fricke waren die Wahlen abgeschlossen.
Abschließend ergriff der Vorsitzende Heinz-Hermann Evers noch einmal das Wort und bedankte sich bei seinem bisherigen Stellvertreter Hartmut Vollmer für die hervorragende Zusammenarbeit. Aufgrund seiner langjährigen großen Verdienste um den Heimatverein wurde Hartmut Vollmer zum Ehrenmitglied des Heimatvereins ernannt. Der Geehrte bedankte sich bei der Versammlung und erklärte zur Freude aller, dass er zwar die Führungsämter aufgrund seines Handicaps des Sprechens mit Stimmprothese abgegeben habe, aber natürlich weiterhin im Heimatverein mitarbeiten und mit seiner Expertise zur Verfügung stehen werde.